Reduktion von akademischen Flugreisen – Für einen effektiveren virtuellen informellen Austausch und wissenschaftliche Vernetzung

Individuelle Projekte

Studien haben gezeigt, dass Wissenschaftler/innen einen direkten Zusammenhang zwischen akademischen Flugreisen und akademischem Erfolg sehen. Daher müssen akademische Flugreisen reduziert werden, ohne den akademischen Erfolg zu gefährden. Eine Alternative, die insbesondere seit der Covid-19 Pandemie als Ersatz für Flugreisen genutzt wird, ist die virtuelle Kommunikation. Zwei ETH-interne Umfrage unter dem externe SeiteMittelbau (Doktorierende, Postdoktorierende, Oberassistierende und leitende wissenschaftliche Mitarbeitende) und den externe SeiteProfessor:innen haben jedoch gezeigt, dass die Wissenschaftler/innen die derzeitige virtuelle Kommunikation als ineffektiv und ungeeignet für den informellen Austausch und das wissenschaftliche Netzwerken empfinden. Die Dissertation von Ariane Wenger konzentriert sich auf Konferenzflugreisen und untersucht die derzeitigen Konferenzpraktiken sowie die Meinungen und Perspektiven zu den verschiedenen Formaten, in denen Konferenzen abgehalten werden können (in Person, hybrid, virtuell). Ziel ist es, Wissenschaftler/innen und Organisator/innen von Konferenzen sowie das ETH Flugreisen-Projekt darüber zu informieren, wie akademische Flugreisen durch den Einsatz virtueller Kommunikation reduziert werden können, ohne den akademischen Erfolg zu beeinträchtigen.

Die Dissertation steht in engem Zusammenhang mit der Praxis der ETH Zürich und ihrem Flugreisen-Projekt «Stay grounded, keep connected».

Über das ETH Flugreisen-Projekt «Stay grounded, keep connected»

Das Flugreisen-Projekt der ETH Zürich zielt seit 2017 darauf ab, die Treibhausgasemissionen, die durch die Flugreisen von ETH-Angehörigen verursacht werden, zu reduzieren. Die individuellen Reduktionsziele der Departemente belaufen sich auf eine durchschnittliche Reduktion der Flugreiseemissionen um 15% bis 2025 im Vergleich zum Zeitraum 2016-2018. Die Reduktionsmassnahmen variieren zwischen den Departementen, wobei sich fast alle Departemente für eine verstärkte Nutzung der virtuellen Kommunikation entschieden haben. ETH-interne Umfragen haben gezeigt, dass das Flugreisen-Projekt von allen ETH-Angehörigen positiv wahrgenommen wird, wobei die Unterstützung des Projekts je nach Karrierestufe und Zeitpunkt der Durchführung der Umfrage variiert. Vor allem die Professor/innen sehen Flugreisen als relevant für ihre Arbeit an, während Mitarbeitende des Mittelbaus sie als etwas weniger wichtig für ihre Arbeit erachten. Zudem sehen die ETH-Angehörigen die Covid-19 Pandemie als Chance, die Emissionen von akademischen Flugreisen zu reduzieren, da sich die Meinungen über virtuelle Kommunikation verbessert haben.

Weiter Informationen zum Flugreisen-Projekt der ETH Zürich finden Sie hier: www.ethz.ch/airtravel

Erste Studie: Verlagerung von akademischen Flugreisen auf einen nachhaltigeren Forschungsaustausch - Untersuchung der Wirksamkeit von Netzwerken während virtuellen Konferenzen

Wissenschaftliche Konferenzen sind ein fester Bestandteil der Arbeit von Wissenschaftler/innen, da sie die Möglichkeit bieten, Wissen auszutauschen und berufliche Netzwerke aufzubauen. Es wurden jedoch Forderungen nach nachhaltigeren und inklusiveren Konferenzen laut, da traditionelle Konferenzen viele Emissionen verursachen, insbesondere durch die damit verbundenen Flugreisen. Während der Covid-19-Pandemie boten virtuelle Konferenzen eine nachhaltigere und inklusivere Alternative, obwohl das virtuelle Netzwerken oft als ineffektiv empfunden wurde. Um die Erfahrungen von Wissenschaftler/innen mit virtuellen Konferenzen zu untersuchen, wurden halbstrukturierte Interviews mit Organisator/innen und Teilnehmenden virtueller Konferenzen geführt. Faktoren, die als Einflussfaktoren für die Wirksamkeit von Netzwerken während virtuellen Konferenzen genannt wurden, wurden mithilfe des Input-Prozess-Output-Modells kategorisiert. Die sich daraus ergebenden Faktoren, die das virtuelle Netzwerken erleichtern oder einschränken, haben gezeigt, dass es für die Organisator/innen von Konferenzen wichtig ist, die Struktur der Konferenz sorgfältig zu überdenken und spezifische virtuelle Vernetzungssitzungen zu planen sowie Technologien einzusetzen, die das Netzwerken erleichtern. Die Studie zeigt, dass es Best-Practice-Beispiele für effektives Netzwerken während virtuellen Konferenzen gibt, die einen Ausgangspunkt für die Verlagerung von akademischen Flugreisen auf einen nachhaltigeren Forschungsaustausch bieten.

Personen aus dem TdLab

Ariane Wenger, Michael Stauffacher

Publikationen

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